Clck per allargare |
Der erste Tagesabschnitt erweist sich als sehr schön und bietet tolle Aussichten. Der Weg beginnt mit einem Anstieg nach Riano auf asphaltierter Straße. Dazu gibt es keine Alternative. Während des Anstiegs zum Pass des Monte Urano bemerkt man parallel zur Straße verlaufende große Grundstücke. Das ist wahrscheinlich das, was von der Trift übrig blieb. Auf dem Pass angekommen genießt man einen herrlichen Blick auf das darunter liegende Tal Valle Peligna. Um in Richtung Raiano hinunter zu steigen, ist es möglich, der Straße zu folgen, oder alternativ dazu, den "Pfad des Monte Urano" zu nehmen. Leider ist diese Variante auf meinen Karten nicht verzeichnet und deshalb misstraue ich diesem Weg. Schade, er hätte mir ein wenig Asphalt erspart! Beim Abstieg ins Tal sieht man keine Spuren der Trift mehr, die wahrscheinlich dem heutigen Straßenverlauf folgte oder einem Pfad, der seitlich davon verlief.
Kurz vor dem Dorf trifft man auf eine kleine Kapelle der Gebirgsjäger (Alpini) mit einer Statue "Madonna mit Kind" im Inneren. Der Ort ist sehr plakativ und vollständig von Felsen umgeben. Ich nutze das für eine kleine Pause und um eine kleines Schwätzchen mit einem Gebirgsjäger zu halten, der dabei ist, die Kapelle für eine Kundgebung zu dekorieren. Meine Satellitenkarten sagen mir, dass ich mich wieder auf der Trift befinde.
Im Innern von Riano tauchen langsam Hinweise auf die Trift auf, das erste Mal, seit ich losgegangen bin. Einige touristische Hinweisschilder, mittlerweile von der Sonne verblasst, aber hauptsächlich der Straßenname "Triftweg" ("Viale Tratturo") zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Am Ausgang von Raiano geht die Wanderung auf asphaltierter Straße weiter. Wir sind in einer Talsenke und die Hitze macht sich bemerkbar, nachdem noch nicht mal ein Lufthauch zu spüren ist. Auf der Seite bemerkt man mehr und mehr die Spuren der alten Trift, mittlerweile unterteilt in Privatgrundstücke oder als Gewerbegebiet genutzt. Eine Gruppe von Arbeitern auf einem Kleintransporter macht sich über mich lustig: "geh' in den Bergen wandern!". Erklär' ihnen einfach die hohe Bedeutung deiner Mission auf der Suche nach der Trift, denke ich. Aber möglicherweise haben sie recht: mit meinem großen Rucksack auf den Schultern und bei dieser außergewöhnlichen Hitze muss ich einen merkwürdigen Eindruck hinterlassen.
Nachdem man die Autobahn A25 Torano-Pescara unterquert hat, kommt man wieder auf einen nicht asphaltierten Weg, der an einer mittlerweile nicht mehr genutzten, gänzlich auf der Trift gebauten Kaserne vorbeiführt. Schätzungsweise ist sie 3 km lang.
Am Ende der Kaserne beginnt wieder die Asphaltstraße. Von hier aus kann man nicht mehr fehlgehen: die lange "Via Tratturo" (Triftstaße) führt bis nach Sulmona hinein.
Wenn Sie in der Stadt angekommen sind, sollten Sie die Zeit für einen Rundgang zu nutzen. Das lohnt sich wirklich!
Die Strecke des Tages