23/08/2025 - Tagesstrecke: 17,0 km - Gesamtstrecke: 99,1 km

Heute verlasse ich die Küste, um ins Inland zu gehen. Wie gewohnt beginnt der Tag mit einem Abstieg zum Tratturo. Auch hier wurde der Weg jedoch in eine Straße umgewandelt, und fast um die Zerstörung zu unterstreichen, erinnert mich eine lange Reihe wiederholter Schilder daran, dass ich auf dem Tratturo Regio wandere. Macht nichts.

Der Himmel ist bedeckt, aber im Süden sind die Regenstreifen deutlich zu sehen. Vielleicht streift er mich nur, denke ich. Doch nein: ein paar Tropfen, gerade genug, um den Rucksack abzudecken und den Regenmantel anzuziehen.

Nach sieben Kilometern Asphalt sehe ich auf dem Hügel gegenüber ein Muster, das ich gut kenne: es sieht aus wie ein unversehrter Tratturo. Ich prüfe das Navigationsgerät, und es zeigt direkt dorthin. Das kann nicht sein… doch, es ist tatsächlich der Tratturo Magno, wundersamerweise noch intakt.

Ich beginne den Anstieg, und wie immer zeigt sich die Sonne: Aufstieg = Sonne, eine Gleichung, die nie enttäuscht. Diesmal jedoch ist es egal. Die Landschaft entschädigt für jede Mühe: Oben angekommen, wird der Weg sanfter und verwandelt sich in ein auf und ab der Hügel. Ich muss unter einem Baum anhalten, um die Szene in Ruhe zu genießen. Die Kilometer Asphalt sind längst vergessen, ausgelöscht von der Schönheit der Landschaft. Es ist leicht, sich diese Hügel von Herden bevölkert vorzustellen, die zu reicheren Weiden ziehen.

Den Schritt wieder aufzunehmen erfordert Anstrengung, aber ich wandere weiter, noch immer in Gedanken versunken in meinen Fantasien.

Die letzten vier Kilometer nach Guglionesi verlaufen wieder auf der Straße, außerhalb des Tratturo, können jedoch das Vergnügen dessen, was ich heute erlebt habe, nicht schmälern.

Beim Ortsanfang wird die Ruhe jedoch plötzlich unterbrochen: ein Treffen von Bikern füllt die Straßen mit Motorengebrumm und Lärm. Ein scharfer Kontrapunkt zur Stille des Tages.

Am Abend rufe ich Antonio an, um ihm zu erzählen, wie die Wanderung verläuft, und wir verabreden uns, uns am folgenden Abend in San Martino in Pensilis zu treffen.

Die Strecke des Tages